Erneuter Förderantragsstopp schwächt Games-Standort Deutschland

Der erneute Antragsstopp zeigt, dass eine zeitnahe Überarbeitung der Förderrichtlinien dringend geboten ist. Ein breiter Förderansatz nach dem Windhundprinzip bei begrenzten finanziellen Mitteln führt zu einer Unsicherheit der Projektförderung insgesamt, die für die ganze Branche problematisch ist. Mit Blick auf die laufenden Debatten rund um den Haushalt erscheint der Ruf nach mehr Mitteln ohne konkrete Kürzungsvorschläge wohlfeil. Vielmehr müssen wir in einen konstruktiven Dialog treten, wie in Deutschland die innovative Gamesbranche, mit einer Vielzahl von kleinen Studios am besten gefördert werden kann und inwieweit eine qualitative Prüfung der Förderprojekte, die Markterschließung (noch) nicht marktwirtschaftlicher Sektoren oder der Ausschluss z.B. suchtfördernder Spiel-Elemente festgehalten werden kann.

Von der bisherigen erfolgreichen Gamesförderung hat das Who-is-Who der deutschen Studios profitiert – vom kleinen Independentstudio bis hin zur Rekordsumme von 2,6 Millionen für eine Einzelfördermaßnahme. Im Rahmen der Evaluierung der Gamesförderung im BMWK sollten alle Förderlinien der Ministerien gemeinsam betrachtet werden und nicht in gegenseitiger Konkurrenz stehen. Die gerade für kleine Studios interessante Förderung von Serious Games u.a. für den Schulunterricht aus dem Bildungsministerium musste in den vergangenen drei Jahren mit Kürzungen von 5,85 auf derzeit 1,4 Millionen Euro klarkommen, dabei sind Entwickler*innen gerade in diesem Bereich stark von Zuschüssen abhängig.

Darüber hinaus sollten wir endlich Gamern und Vereinen Planungssicherheit geben und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von E-Sports-Vereinen wie im Koalitionsvertrag festgehalten umsetzen. Vorhandene kommerzielle E-Sports-Strukturen sollten wir mit der Gemeinnützigkeit sinnvoll ergänzen um den Anschluss an eine moderne Sportentwicklung nicht zu verpassen und die Nachfrage für Games zu unterstützen.

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